Das polonynsker Bauen bei den Huzulen

Bei den Huzulen ist unter Gebirgsbedingungen seit langem traditionelle Führung der günstigen Saisonwirtschaft üblich. Während dieser Zeit weiden die Tiere aus den umgebenden Dörfern an den hohen Gebirgsweiden-Polonynas. In der warmen Jahreszeit werden hier Tiere geweidet, Milchprodukte verarbeitet und huzulische Käsesorten und Butter hergestellt.

Die Polonynastruktur in den Karpaten

Die Polonynastruktur in den Karpaten hat sich während letzter zwei Jahrhunderte praktisch nicht verändert. Nur in den letzten Jahrzehnten sind rein Schafzuchtpolonynas verschwunden, es gibt in der heutigen Wirtschaft keine Ochsen mehr. Aber die Gesamtstruktur und die Wirtschaftsführung sind auf den modernen Polonynas traditionell geblieben.

Seit jeher gab es in den Bergen drei Hauptarten der Polonynawirtschaft – Polonynas für Schafe, Vieh und gemischte. Auf den Schafzuchtpolonynas wurden Schafherden mit den Ziegen gehalten, manchmal Wacholder. In den Viehwirtschaften wurden Rindvieher gehalten– Kälber, Kühe, Ochsen. Auf den gemischten Polonynas wurden verschiedene Tierarten geweidet. Manchmal wurden auf den Polonynas Schweine gehalten. Polonyna konnte auch ohne den unermüdlichen Schaffenden und Schäferhelfer – das huzulische Pferd, existieren.

Die polonynsker Wirtschaftsführung in den Karpaten hat alte Traditionen und sieht eine bestimmte Infrastruktur vor, die zu den Gebirgsbedingungen angepasst ist. In der Regel wird Polonyna auf dem windgeschützten südlichen Berghang, wo die Wasserquelle ist, eingerichtet. Neben der Quelle wurde ein langer Trog (“Wal”) mit Wasser aus Holz aufgestellt. Auf den einigen Polonynas wurden nicht tiefe Brunnen gemacht, die umzäunt wurden. Das Territorium der Wirtschaft wurde vom Wald mit den gefällten Tannenästen abgezäunt. Polonynas befanden sich in großer Entfernung von den Dörfern auf der Höhe von 1200 bis 1800 Metern über dem Meeresspiegel. Am höchsten bafanden sich Polonynas für Ochsen, am niedrigsten – für Kühe.

Der Platz für das Bauen von Gebäuden auf der Polonyna wurde vom Abgeordneten mit Zustimmung des Eigentümers des Grundstücks. Die Gebäude wurden auf der offenen Stelle, aber näher dem Wald, gebaut. Das wurde vom Holzbedarf für das Bauen und Heizung bedingt.

Für die Versorgung der Lebenstätigkeit der Wirtschaften wurden auf den Polonynas ganze Gebäudekomplexe gebaut (siehe Bilder 1-14). Wiederum sah jede Polonynasart das Bauen von Gebäuden eines bestimmten Typs vor. So auf den Schafzuchtpolonynas waren immer Staja und Okil mit Strunka. In der Regel stand neben Okil die Schafherde. Okil diente als zeitweiliger Zaun, wohin alle Schafe vor dem Melken getrieben wurden. In Strunka wurden die Schafe gemolken. In der Hürde übernachteten und erholten sich die Schafe. Neben der Hürde auf der Höhe wurde Sastajka eingerichtet. Das ist ein kleines Gebäude, in dem der Schäfer übernachtete und die Schafe von den Raubtieren schützte. Oft wurde nicht weit von der Staja ein kleiner Zaun für kranke und verletzte Tiere (“chromul”) aufgestellt. Auf den Schafzuchtpolonynas, wo die Schweine gehalten wurden, wurde unbedingt Schweinestall gebaut (“ku tschu”).

Auf den Viehzuchtpolonynas stand unbedingt Staja, in der Milch zum Quark, Schafkäse und Butter verarbeitet wurde. Die traditionellen Hürden für Kühe, Kälber und Ochsen, die man “Buharnja” oder “Bowharnja” nannte, wurden auch gebaut. Neben Buharnja war eine separate Hürde für das Kühemelken. Hier wurden “Kljutschi” aufgestellt – die einfachen Konstruktionen, an denen die Viehe gefesselt wurden. Solche Wirtschaften hatten Sastajkas, Swynez, Bodnarka. Während der Kolchoswirtschaft (UdSSR) begann man die geschlossenen Gebäuden für die Kühe – die Ställe zu bauen.

Die gemischten Wirtschaften hatten ein viel größeres Territorium, als die anderen. Auf solchen Polonynas wurden die Gebäude und kleine Formen gebaut, die für alle Vieharten nötig waren, deswegen haben die gemischten Wirtschaften alle Eigenschaften sowohl der Schafzucht- als auch Viehzuchtpolonynas. Nicht weit von der Staja wurden Hürden und Ställe für Rindvieh aufgestellt. Schafherden, besetzten in der Regel einen Randbereich Polonynas.

Wirtschafts- und Wohngebäude Polonynas

Das Hauptgebäude auf der Polonyna war  Staja, die die wirtschaftlich-betriebliche und wohnbare Funktionen hatte. In der Staja brannte das ewige Feuer (Watra). Hier wurde Milch zur Käse verarbeitet, aus dem Schafkäse und Wurda hergestellt wurden. In der Staja war der Platz zur Erholung des Abgeordneten, des Watagen, des Helfers vom Watagen, des Spusars, manchmal auch der Schäfer und Buhars. Fixierte Stajagrößen von 5,55 х 2,5 bis 10,1 х 5,05 m, aber die meisten haben die Größe 6,0 х 3,0–4,5 m. Manchmal sind Staja ähnlich dem Quadratenplan.

Es sind zwei Typen von Staja bekannt. Erster Typ (Bilder 15, 19, 21, 22, 25, 31-37, 112-115) hat eine alte Geschichte. Solche Staja hat im Plan rechteckige lange Form. Konstruktiv ist das das zweiteilige Gebäude aus Tannebaumstämmen, mit zweihängigem Dach und der Eingangstür an der Seitenwand. Das Dach wurde traditionell mit Possishnjak gedeckt (gehaktes Holz bis 2 m lang) mit der Technik “in schtschyr” unter Garivnyzja. Auf dem Dachhang befindet sich Domnyk – das rechteckige Loch, über das, der Rauch stieg. Seine Messdaten entsprachen einerseits der Possishnjakslänge, andererseits reichten bis zwei Metern. Über dem Loch war ein Schild, der den Rahmen hatte, der durch Possishnjak gedeckt wurde. Ein Schildrand wurde mit Hushwa bis zur oberen Latte befestigt, und der andere stützte sich auf die Baumstützen. Visuell war er dem geöffneten Deckel auf dem Dach ähnlich.

Als Grundlage von der Staja waren Gesteine. Über der Tür war in der Regel die Überdachung, als Verlängerung von der Zimmerung (Platwa), gestützt auf die Pfähle. In der Überdachung wurde Brennholz, Holzgeschirr behalten – Berbenyzjas und Hiletkas.

In der Staja werden kleine Fensterlöcher an der Längswand in Watarnyk gemacht [9], manchmal auch im Abstellraum. Traditionelle Konstruktion von der Staja sieht in der Regel keine besondere Decke vor (Powal). Powal wird teilweise über dem Abstellraum und auf der Überdachung gemacht. Hier sind sie als breite Regale, auf denen Budzy – Käsestücke (Bild.55-57) aufbewahrt (getrocknet) werden.

Staja hat zwei Räume, geteilt mit der Querwand. Der erste Raum heißt Watarnyk (Bild 45), der zweite Abstellraum. Im Watarnyk ist der Fußboden aus Holz. Rechts vom Eingang, seltener –in der Mitte, befindet sich Watra (das ewige Feuer) (Bild 44, 46-48). Das hölzerne Teil der Zimmerung und die Fußbodenränder um Watra herum sind mit Gesteinen umringt. Neben Watra befindet sich Berfelo, oder Werkljuh (Bild 49-53). Das sind zwei Namen einer Konstruktion, die von den Namen ihrer separaten Teile stammt. Die Konstruktion von Werkljuh hat Г-ähnliche Form und besteht aus dem vertikalen dicken Pfeil mit der Höhe von 2 m und Tragbalken – gerade “Wekljuh”. Der bespitzte Pfeilrand liegt in der Grube–”Kahanez”, der obere wird an die Wand befestigt. Zur Querstange-”Werkljuh” wird mit der Riefe “Berfelo” befestigt, der über das Loch in der Querstange durch Chip befestigt wird. Unten hat “ Berfelo ” eine Krücke, auf der die Kessel (“Kochtopf ”) hängen. Eine Reihe von Löchern im Berfelo erlaubt, die Höhe des Kessels über dem Feuer zu regulieren. Indem man den Pfeil dreht, kann man den Kessel, der auf dem Berfelo hängt, links und rechts bewegen.

Im Watarnyk unter der Seitenwand und Trennwand (Ostrub) sind hölzerne Decks (Pritschi) ausgestattet, auf denen das Dienstpersonal von Polonyna ausruht. Unter der hinteren Wand stehen die Bänke und der Tisch. Im Abstellraum an den Wänden sind die Regale für frischen Käse befestigt, Kleiderhaken, auf die man Frischkäse für die Entwässerung hängt (Bild54). Manchmal wird ein separater Pritscha fur die Erholung des Watagen oder des Abgeordneten eingerichtet [12]. Im Abstellraum steht das Geschirr für die Milch (Putyny, Baliji) und auch werden Salz für die Viehe und Lebensmittel – Kartoffeln (“Barabolja”, “Burjeschka”), Mehl, Brot usw gehalten.

Während der Sommerzeit dauert in der Staja ständig die Milchverarbeitung, Herstellung vom Käse und Schafkäse. In den Gebirgsbedingungen regnet es oft, und während der Arbeit müssen Watag und seine Helfer ständig draußen sein – Abprodukte wegschmeißen, das Geschirr abwaschen, Stoff waschen, in dem Frischkäse abgezogen wird. Für die Bequemlichkeit wird vor dem Eingang in die Staja Holzgerüst (Pomost) aufgestellt. Es lag in der Regel auf dem Lagerholz (“Kislyky”). Die Gerüsthöhe hängte von der Stajagröße ab, und die Länge betrug 3 m. Neben dem Holzgerüst stand oft eine lange Holzrinne, eine Kante von der über dem Holzgerüst hing, und die andere stützte auf den großen Trog (“Waliw”). Der Watag oder sein Helfer trugen im Eimer Shentyzja – Flüssigkeit, das nach der Käseherstellung aus Milch bleibt, aus, und gossen es in die Rinne (Bild 66-72), durch die Shentyzja in den Trog für Viehtränke floss. Dem Holzgerüst entlang wurde auch die Stange aufgestellt, auf der Haushaltsstoffe getrocknet wurden. Die Stange wurde zu zwei Pfählen im Boden befestigt.

Das zweite Typ von Staja (Bild 26-30, 38) hat dem Haus ähnliche Konstruktion. Das ist auch das Gebäude aus Holzstämmen mit zweihängigem Dach, das aus Dachverband (“Kisly”) besteht. Solcher Typ wurde von den Forschern in den 30. Jahren des ХХ Jhr fixiert. Haus-Staja konnte zwei, drei oder mehr Räume haben. Auf der Polonyna Wessnarka, die sich auf dem südlichen Bergrücken von Kostrytsch befindet, wurde fünfteilige Staja 1996 fixiert. Das zweihängige Dach mit Dymnyk ist mit Schiefer gedeckt. Als zentrale Fassade von der Staja dient die Wand mit der Eingangstür und dem Fenster. Die Konstruktion aus Stämmen wird durch schmale Wände geteilt. Aus Korridor führt die Tür rechts nach Watarnyk, in dem der Eingang in den Abstellraum ist; geradeaus– ins Zimmer des Abgeordneten; links in den großen Raum – Haus, wo in der Mitte ein Tisch steht, und an den Wänden befinden sich Holzbeläge – Pritschi, belegt mit den Bettdecken. Im Haus, Abgeordnetenraum und Watarnyk sind die Fenster. Alle Räume in der Staja, außer Watarnyk, sind mit Powal gedeckt. Im Watarnyk an der hinteren Wand befindet sich Watra mit Werkljuh.

So wie in der Staja des ersten Typs, war hier neben Watarnyk die Überdachung, die ein breites Regal für das Halten von Budz bildete. Neben Watra neben der Seitenwand befindet sich Pritscha – ein Ausruheplatz des Watagen – und der Tisch, auf dem ein Holzfässchen (“Boklah”) steht. Im Boklah wird Gljeg gehalten – das Ferment, das aus dem Bauch des jungen Schafes gewonnen wird, (“Jarky”, “Jertschi”), getrocknet und zum Pulver zermahlt, das vor Gebrauch mit Wasser verdünnt wird. Diese Mischung wird zur milch gegeben (“gljetschat” Milch) – danach wird davon Milch getrennt.

Im Abstellraum neben der Seitenwand sind HolzPfähle aufgestellt, an die man Abzapfer – Stofftücke oder Gaze, in denen man Frischkäse abzapfte, hängte. Im Abstellraum wird noch das traditionelle Geschirr mit Milch gelagert – Putnja, Putra, Metallspülfass, und auch Butylev, Brai und andere Mittel für die Käse-und Schafkäseherstellung.

Im Haus am Tisch aßen die Schäfer, Watag und Abgeordnete. Hier erholten sich die Schäfer, Watag und Abgeordnete. Hier erholten sich die Schäfer, und auch jene, die zum Mähen (“Kischnyzja”) kamen sowie die Viehbesitzer, die selten nach Polonyna kamen, um ihren Anteil (Mirka) vom Käse-und Schafkäse abzuholen.

Staja vom zweiten Typ sind noch mit dem vierhängigem Dach. Solche Staja wurde, insbesondere vom Autor auf Polonyna Pniwska [16] (Bild 39-43) fixiert. Das Gebäude ist aus den Stämmen, zweiteilig – hat Watarnyk und Abstellraum. Watarnyk hat an der Hauptseite ein großes Fenster und eine Eingangstür. Das Dach wird aus Kizly gebildet, das Unterteil von denen auf der Kronschwelle von Staja liegt, und das Oberteil aus den Längswänden einen Kamm oben bildet. Ein Teil der oberen Seitensparren stützt sich auf das Gebälk (“Banty”), und außen liegende – auf die Querbalken. Dank solcher Konstruktion wird das vierhängige, abgetreppte Dach gebildet.

Auf den hrynjawski Polonynas existierten auch solche Stajas, und in den Gorgany, wo die Weiden arm sind, und die Schäfer gezwungen sind, von Polonyna zu Polonyna umzuwandern, wurden primitive Stajas mit dem einhängigen Dach, bedeckt mit Rinde, gebaut, die man bedingt zum einzelnen Stajatyp zuordnen kann. Die Größen solcher Staja betragen 3,5 х 2,5 m.

Um eine beliebige Staja herum befanden sich andere Wirtschaftsgebäuden mit den Traditionellen Hürden.

Zwischen den Wohngebäuden waren auf den Polonynas auch Kolybas üblich, wo die Schäfer übernachteten. Kolybas hatten einteilige Stämmenkonstruktion, in der Mitte von der sich Watra befand. Die Schäfer schliefen auf dem Fußboden, oder auf den Pritschas an der Wand.

Zu den Wohngebäuden von Polonynas gehören auch Sastajkas (Bild 73-86) – vielleicht die einfachste Art des Gebäudes auf Polonyna. Sie wurden neben Schafhürden gebaut. Sastajkas dienten als zeitweilige Erholungsräume für die Schäfer – hier versteckten sie sich beim schlechten Wetter, schliefen in der Nacht, schützten die Schafe vor Waldraubtieren. In der Nacht brannte immer Watra vor dem Eingang in die Sastajka. Auf der Watra bereiteten die Schäfer zu. In der Sastajka schliefen ein oder zwei Schäfer mit den Füßen zur Watra.

Laut Konstruktionslösung werden Sastajkas in drei Arten geteilt – stationäretragbare und mobile. Alle Sastajkaarten hatten einfache Konstruktion mit dem eingängigen Dach. Die Sastajkalänge beträgt am öftesten 2 Meter, und die Breite kann von 1,5 bis 3 Metern sein.

Stationäre Sastajka hatte die einfachste Konstruktion – zwei in die Erde gegrabene Pfähle mit der Höhe bis 2 m, auf die sich das eingängige Dach stützte. Unteres Ende des Dachs lag auf der Erde. Die Wände und das Dach wurden mit der Tannenbaumborke, seltener mit dem gehackten Holz bedeckt. Als Fußboden diente die mit der Tannenbaumborke und Ästen bedeckte Erde. Die Vorderseite blieb immer offen. Eine andere Variante der stationären Sastajka hat unten den Holzrahmen (aus Wibljek) mit der Größe etwa 2,7 х 1,3 m. Von der Innenseite des längslaufenden Rahmengesperrs sind hohe Pfähle gegraben, auf denen die Querstange liegt. Das Dach bilden zwei Balken, eine Kante von denen sich auf den Balken der Pfähle stützt und die anderen auf der hinteren Rahmenstange liegen. Das Dach und die Seiten sind mit der Tannenbaumborke bedeckt. Auf der Stange des Rahmens sind legen die Holzbretter, die als Fußboden dienen. Die Vorderseite der Sastajka ist offen.

Tragbare Sastajka hatte gerüstartige Form. Bestandteile des Gerüstes wurden aus vier vertikalen Stangen, zu denen Querhölzer befestigt wurden, gemacht. Hinter- und Seitenwände wurden mit Holzschindeln bedeckt. Sastajka hatte den Holzfußboden, auf dem Stroh und Tannenbaumäste lagen. Oberhalb der Verschalung in der Höhe von unteren Stangen wurden zwei dicke Latten zugeschlagen, deren Ränder waren außen, und bildeten Griffe zum Tragen. Die Vorderseite konnte offen bleiben oder mit der Tür zugemacht werden. Das Dach wurde mit Holzschindeln bedeckt.

Die Konstruktionen der mobilen Sastajkas ist der von den tragbaren ähnlich. Deren Unterschied besteht darin, dass als Unterstütz in der Regel nicht lange gerade Stangen, sondern zwei gebogene Rahmen dienen. Abhängig von der Größe, wurde solche Sastajka mit Pferden oder manuell von ein paar Leuten bewegt.

Wirtschaftsgebäude und Hürden auf den Polonynas von den Karpaten

Auf Polonynas wurden für das Vieh die Hürden, wo das Vieh gemolken und im freien gehalten wurde, gebaut. Nach der Form waren sowohl rechteckig und rund, als auch halbrund mit den Kurven einzelner Märsche in verschiedenen Winkeln. Die Benennungen und Größen der Hürden hängten von Viehzahl und deren Bestimmung ab. In der Schafherde (“Koschjera”) wurden die Milchschafe gehalten. Der Pfahlzaun (“Okiv”) diente als zeitweilige Hürde für die Schafe vor dem Melken. Die Hürde für die Güstschafe hieß Jaliwnyk (“Jeliwnyk”, “Jelotscher”). Die Lämmer wurden im Lämmergeier gehalten (“Jantscharka”, “Jantscherka”). “Chromarka” – die Hürde für hinkende Lämmer (Chromuli). Die Kühe wurden im “Bowharka”, Kälber im “Teljetnyky”, Pferde im “Stadarka” gehalten. Schafhürden und Bowharkas waren immer größer als andere Hürden.

In Polonyna waren drei Hürdentypen. Zum ersten, den ältesten Typ  gehört die Konstruktion, die ohne Nägel gebaut wurde. Die Ränder der Längsstangen (“Woryny”) wurden zwischen hohen Pfählenpaaren aufgestellt, die oben mit Gushwa zusammengebunden waren. Als Pfähle dienten rindenlosen Tannenbaumstämme. Sie wurden paarweise in die Erde gegraben. Die Pfählenhöhe reichte bis zu 4 Metern. Gushwa wurde aus Tannenbaumwurzeln gemacht. Woryny waren traditionell gehackt und hatten am Ende die Form des Dreiecks. Solche Hürde hieß Worynja, oder “Worynje” (Bild101). Jeder Segment vom Worynja wurde mit dem gegrabenen Pfählenpaar getrennt, und hatte die Länge etwa 4 m und die Höhe bis zu 1,3 m. Die benachbarten Segmente vom Worynja standen im kleinen Winkel. Das wurde damit bedingt, dass die Worynasenden jedes nächsten Segments am Enden des vorangehenden liegen sollten. Solche konstruktive Lösung bei der Kreisplanung hatte Zickzackform. Worynas wurden einfach zwischen die Pfähle reingesteckt, und genau so ohne großen Aufwand rausgesteckt oder geschoben. Das erlaubte, indem man Worynas rausschob, in die Schafherde leicht zu kommen. Solche Form der Hürde hat eine alte Geschichte und tiefe Traditionen, obwohl sie heute praktisch nicht mehr benutzt wird.

Zum zweiten Typ gehört die Hürde, die aus Lissa gebaut wurde (Bild 102). Das ist heute der verbreitetste Hürdentyp, der auf Polonynas benutzt wird. Die Konstruktion von Lissa besteht aus zwei vertikalen Ständern und einer Reihe der horizontalen Latten. Die Ständer haben horizontale Löcher mit dem Durchmesser bis zu 5 cm. In die Löcher werden die Latten reingesteckt (Worynas), die am Ausgang gekeilt werden. In der Lissasmitte wird zu den Latten ein zusätzlicher vertikaler Ständer angenagelt. Zwischen dem mittleren und Seitenständern wurde übereck je eine Latte hinzugefügt. Als Resultat entstand eine feste Holzkonstruktion mit der Länge bis zu 4 m und der Höhe laut vertikalen Latte bis zu 1,3 m. Lissas werden mit Gushwa zu den gegrabenen Pfählen befestigt. So entsteht die geschlossene Hürde mit dem einen Eingang, der aus separaten beweglichen Lissa gemacht wird, ein Ende von der mit Gushwa in zwei Plätzen zum gegrabenen Pfahl befestigt wird. Hier hat Gushwa die Funktion der Angel und erlaubt Lissa leicht zu öffnen und zu schließen. Solche Hürden sind leichter als Worynja in eine Linie zu machen, und haben deutlichere Form. Es sei bemerkt, dass für die Schafherden Lissas vier oder fünf horizontalen Latten hatten, und für die Hürden, wo Kühe und Pferde gehalten wurden, wurden Lissas mit zwei Latten gemacht.

Wir haben Beweise, dass auf Polonyna in den Nachkriegsjahren, als in den Gebirgswäldern mehrere Wölfe war, eine Hürde üblich war, die “Brimka” (Bild103) hieß. Konstruktionseinzelheiten von Brimka geben das Recht, sie einem dritten Typ der Hürden zu zuordnen. Das Gerüst und Befestigungsarten der Konstruktionselemente sind im Allgemeinen der der Lissa ähnlich, aber zwischen drei horizontalen Latten von Brimka wurde noch eine Reihe von vertikalen Elementen befestigt. Das waren die Stangen aus Tannenbaum und ein langes gehacktes Brett schlechter Qualität (manchmal wurden gemischt verwendet), die zwischen den Horizontalen der Stangen eingewindet waren. Als Resultat entstand ein durchgängiger Schild mit der Länge von 4 m und der Höhe bis zu 3 , der mit Gushwa zu den hohen in die Erde gegrabenen Pfählen befestigt wurde. Solcher Schild war gerade und hatte oben, dank verschiedenen Höhen vertikaler Elemente, eine gebrochene Linie. Einzelne vertikale Elemente konnten bis zu 4 m hoch sein. Solche Hürde schützte sicher das Vieh vor Wildtieren. Nachdem sich die Anzahl von Wölfen verminderte, wurden die Hürden-Brimkas nicht mehr gebraucht. Alle obengenannte Hürden hatten eine gemeinsame Benennung “Worynje”.

Traditionell wurden für die Schafe die Hürden, die im Plan eine Acht erinnerten, gebaut. Der kleinere Ring hieß “Okil“, der größere – “Koschara” (Bild105-108). Okil und Koschara waren immer mit “Strunka” geteilt (Bild 87-100) – das Gebäude, wo die Melker arbeiteten.

Aus den Wiesen wurden die Schafe in den Okil getrieben, aus dem sie durch die Löcher in der Strunka in den Koschara kamen. Neben jedem Loch sitzt ein Melker; so gehen alle Schafe durch ihre Hände. Dabei wird für die Schafherde Okil absichtlich schmal gemacht, und Melkerhelfer – Strunkar – treibt die Schafe ständig in die Strunka.

Koschara ist in der Regel zweimal größer; hier wachsen oft Tannenbäume mit breitästigen Kronen (“chychlate smeritschje”), bei denen die Wipfel absichtlich abgeschnitten werden, damit sie in die Breite wachse. Unter solchen Bäumen können sich die Schafe von der Sonne und dem Regen verstecken.

Strunka ist eine Holzwand zwischen Okil und Koschara mit der Überdachung. Die Wandlänge reicht bis zu 4–5 m, die Höhe bis zu 1,2 m. Die Wand wird aus zwei dicken in die Erde gegrabenen Pfähle (“Paljuchy”) gebildet, zu denen oben und unten parallel je zwei Latten (“Pobedryny”) befestigt werden. Zwischen den Latten sind die Bretter reingesteckt, die bis zu der Pfählenhöhe reichen. Neben der Wand stehen vier Baumstümpfe (“Sidez”), auf die sich die Schäfer setzen. Die Höhe von Stumpf ist bis zu 40 сm. Die Bretter in der Wand sind so aufgestellt, dass man einige von ihnen leicht ausstecken kann (je ein neben jedem Stumpf ), auf diese Weise werden die Löcher für die Schafe von Okil zu Strunka gemacht.

Über der Wand und den Baumstümpfen wurde das eingängige Holzdach (“Powirchnyk”, “Prykalabok”) aus Gesperr (“Kislyky”) gemacht. Ein Rand von Kislyky stützt sich auf die längslaufende Latte über der Wand, und der andere stützt sich auf die Konstruktion, die aus zwei hohen (1,4 m) Pfählen (“Slupy”, “Pljuchy”) mit der langen Latte gebildet wird. Das Dach wird mit dem Holz bedeckt.
Die Strunkakonstruktionen sind im Allgemeinen ähnlich. Sie können sich mit den Größen und Einrichtungen der Schafgänge unterscheiden. So, zum Beispiel, hat Strunka auf der Polonyna Psariwka die Länge von 4,5 m, und die Wand hat anstatt Bretter eine kleine Tür. Die Tür wurde aus zwei Brettern, die miteinander mit dem Querholz befestigt sind, gemacht. Die Tür wurde zum Pfeil angenagelt, dessen Unterteil in die Erde gegraben, und Oberteil mit den Klammern befestigt wurde (Bild 99, 100). Der Pfeil mit der Tür wird leicht gedreht und bildet den Eingang in der Wand. Es ist auch eine Variante bekannt, wo in der Strunka Doppeltür eingerichtet wird (“Wikonnyzi”). Solche Konstruktion nimmt die ganze Wandhöhe ein, und jedes Brett wird an die Wand mit Lederstücken befestigt. In diesem Fall hat das die Funktion der Angel.

Okil, Strunka und Koschara kann man bei Bedarf leicht zerlegen, übertragen und an dem neuen Platz aufstellen. Gemeinsam haben diese Gebäude, sicher, tiefe traditionellen Wurzeln, aber sind auch heute auf den huzulischen Polonynas üblich.
In den Gebirgswirtschaften wurden oft die Hürden – “Dinnyzi“, oder “Dilnyzi”, “Lomy” (Bild 104) benuzt. Wenn die drei obengenannten Hürdentypen bei beliebiger Planung eine geschlossene Form hatten, wurden Dinnyzjas in einer Reihe bebaut und hatten eine gebrochene Linie. Die Konstruktion war sehr leicht. Bei den großen gefällten Fichtenbäumen hat man die Wipfel und die Äste abhaut, und allerseits der Hürde auf die Erde gelegt, die Menge angehäuft. Oben werden die abhauten Äste angehäuft [27]. Eine andere Hürdenart sieht die Anhäufung der Fichtenbäume mit den abhauten Ästen auf die Rossochas vor. Mit Dinnyzja wurde das Territorium der Polonynawirtschaft vom Wald abgegrenzt. Die Höhe solcher Hürden konnte bis zu 2 – 3 m reichen; sie schützten sicher das Vieh vor Wildtieren. Beim Versuchen des Bären solche Hürde zu überwinden, knallte es laut, und die Schäfer wachten auf und trieben das Tier in den Wald. Auch wenn die Schafhürde aus oder in die Koschara getrieben wird, mögen die Schafe in den Wald fliehen, um Pilze zu sammeln, und Dinnyzja wird ihnen zum Hindernis.

Unter den wirtschaftlichen Gebäuden in den Vieh- und gemischten Polonynas waren die geschlossenen Ställe – Kuh- und Kalbställe üblich, wo Rindvieh gehalten wurde.

Auf der Polonyna Wesnarka wurde vom Autor ein großer Stall (Buharnja) fixiert, wo Kühe und Kälber gehalten wurden(Bild 59, 60). Das Gebäude, gebaut aus Fichtenbaumstämmen, hat im Plan lange rechteckige Form. Die Gesamtgröße vom Stall beträgt 21 х 8 m. Das Gebäude hat das zweigängige Dach mit dem Bruch über dem Prytula. Bis zum Stall führt ein breites Doppeltor, zum Prytula führt eine Tür. Die Eingänge befinden sich an der Seitenwand; vor dem Stalleingang ist ein Holzpodest. Der Fußboden wurde im Stall in verschiedenen Winkeln in die Mitte abfallend, wo ein langer Trog geht, eingerichtet. Im Stall sind die Wände mit den Stangen geteilt, die die Barrieren für die Kühe bilden. Im Prytula ist der Fußboden zur Außenwand geneigt, und der Innenwand entlang ziehen sich die Barrieren, so wie im Stall. Im Stall wurden Kühe, im Prytula Kälber gehalten. Während der Erforschung war ein Teil des Innenraumes des Gebäudes nicht fertig gebaut, und das Dach war teilweise mit Schiefer bedeckt.

Auf den huzulischen Polonynas wurden oft Schweine gehalten. Dafür wurden Schweineställe gebaut  (“Swynnyzi”, “Kutschi”). Solche Gebäude waren sowohl aus Stämmen als auch gerüstartig. Es wurde ein Kutscha aus Stämmen mit dem zweigängigen Dach fixiert (Bild 61). Auf Polonyna Psariwka wurde gerüstartiger Kutscha mit der Größe von 2,5 х 2,5 m (Bild 62,63) gebaut. Diesen Kutscha bilden vier in die Erde in den Ecken gegrabene Pfähle. Vorne wurde noch ein Pfahl gegraben, der die Wand und die Tür verteilt. Zu den Pfählen sind horizontal die Bretter angenagelt, die die Gebäudewende bilden. Innen im Kutscha ist der Holzfußboden. Das Dach ist eingängig, mit der Folie bedeckt.

Ein Pflichtbegleider der Polonynawirtschaft war Wasser. Das Territorium der Wirtschaft wurde in Anrechnung auf die Möglichkeit des Zugangs zum Wasser geplant. Als Wasserquelle auf Polonyna sind immer Gebirgsbäche, die zusammenfließend Ströme bilden. In den Gebirgsbedingungen gibt es keine natürlichen Wasserstellen. Traditionell werden neben den Strömen und Bächern künstliche Wasserstellen gemacht. Neben der Quelle wird aus Fichtenbaumstamm ein Trog (Waliw) und Holzrinne (Tschurkalo) aufgestellt. Tschurkalo wird so eingestellt, dass das Wasser aus dem Bach in den Trog fließt. Auf Polonyna gab es ein Paar solcher Wasserstellen. Die Anzahl wurde so ausgerechnet, dass gleichzeitig die ganze Schaf- oder Kuhherde trank. Die einfachste Wasserstelle hatte einen Trog (Waliw). Waliwlänge war von 3 bis 8 Metern. Als Material für die Waliwherstellung diente ein Fichtenbaumstamm mit dem Durchmesser von 40-60 сm, der einerseits behaut, und dann ein Trog gemacht wurde. Tschurkalo wird aus Schwachholz gemacht, in dem der Trog gemacht wird. Die Länge hängt von der Entfernung des Waliws von der Quelle ab, und konnte bis 5 m reichen. Manchmal wurde neben der Quelle ein nicht tiefer Brunnen (“Krinyzja”) gegraben, aus dem das Wasser über Tschurkalo in den Waliw für die Tiere floss, und das Wasser direkt aus dem Brunnen wurde für die Bedürfnisse von Menschen benutzt. Die Quelle mit Tschurkalo und Brunnen wurde in der Regel mit Worynja umgezäunt, damit die Tiere den Zugang nur zum Waliw haben. Das begrenzte den Zugang der Tiere zur Quelle und sicherte die Wasserreinheit.

Auf Polonynas nicht weit von Koscharas wurde auch Holztrog für Salz für die Tiere aufgestellt. Auch solcher Trog, wohin oft “Shentyzja” abgeschüttet wurde, wurde oft neben Staja eingerichtet.