Die Traditionen der huzulischen Hochzeit

Die Traditionen der huzulischen Hochzeit

Die Heiratsvermittlung

Die Heiratsvermittlung passiert normalerweise während der Weihnachtszeit oder der Masleniza, seltener im Frühling. Der Junge, der heiraten will, nimmt 2 Heiratsvermittler von seinen Freunden oder Verwandten mit und sie gehen am Abend zu dem gewählten Mädchen zu ihr nach Hause. „Guten Abend!“ – begrüßen den Gästen die Wirte des Hauses. – „Der Herrgott ist zu diesem Haus gekommen und wir sind mit Ihm; Haben Sie das Mädchen im heiratsfähigen Alter?“. Wenn der Vater des Mädchens „Ja“ sagt, dann sagen die Gäste: „Wir sind gekommen, um diese Kinder mit der göttlichen Hilfe verbinden“. Dann der Junge stellt auf den Tisch eine volle Flasche von Horilka (ukrainischer spezifischer Schnaps), gießt ein volles Tscharka (kleines Glas) von diesem Schnaps und trinkt auf die Gesundheit von dem Mädchen. Falls sie noch ein Tscharka mit Horilka nehmen, dann bedeutet es, dass diese Heiratsvermittlung erfolgreich war. Später wird die mit den Küssen des jungen Paar bestätigt. Es ist nicht nötig, dass zuerst das offizielle Verlöbnis stattfindet.  Und umgekehrt, falls das Mädchen das Glas nimmt und entleert es nicht oder auf den Tisch stellt, dann bedeutet es, dass die Heiratsvermittlung erfolglos war. Die Heiratsvermittler nehmen ihre Flasche zurück und gehen in ein anderes Haus, um das Glück zu finden.

In manchen Fällen, die Braut und der Bräutigam stammen aus die gleiche Gegend. Über die Mitgift (ukr. Posag – es bedeutet „Wein“, „Veränderungen“) des Mädchens muss man am selben Abend reden. Sie besteht in der Regel aus 2 oder 3 kompletten Bekleidungsstücken, grobe Teppiche aus der Wolle, Wäsche, Kühen und Schafen. Das Mädchen bekommt das Land von ihren Eltern nur wenn sie keine Brüder hat. Normallerweise heiraten die älteren Kinder zuerst, aber es ist manchmal passiert, dass die Eltern die Hochzeit der jüngeren Kinder vor ihren älteren Geschwistern akzeptieren würden. Die Eltern haben Einfluss auf die Entscheidung ihren Kindern.
Die Traditionen der huzulischen Hochzeit

Der Tag der kirchlichen Trauung wird nur dann endgültig festgelegt, wenn das junge Paar dem Priester eine Prüfung auf Gebete-Kenntnisse sich unterziehen könnte. Der Besuch der Kirche für dieses Ziel nennt man „Otschtenasch“ (das Vaterunser).

Die Hochzeit findet normalerweise im Januar oder im Februar statt, so das zwischen der Heiratsvermittlung und der Heirat nur ein paar Wochen sind. Die Kündigung des Verlöbnisses passiert in diesem Zeitraum sehr selten. Direkt nach der Heiratsvermittlung bereitet man sich auf die baldige Hochzeit vor. Wenn dies geschieht, dass eine Seite die andere Seite in unmoralische Handlungen beschuldigt hatte, dann die beschuldigte Seite die bis zum diesen Zeitpunkt für die Hochzeitvorbereitung der ersten Seite zurückgeben müsste.

Vor der Hochzeit wird es in den Häusern aufgeräumt. Man vorbereitet die großen Mengen an Speisen und Getränke, weil die Anzahl der Gäste meistens ziemlich groß ist und die Hochzeit 3-4 Tage dauert. Die Gäste bringen auch das Essen mit. Vor der kirchlichen Trauung sammeln sich die Gäste, die durch die Braut (Knjagynja) und den Bräutigam (Knjaz) eingeladen sind, in beiden Häusern. Um die Gäste einzuladen, der Bräutigam mit einem oder zwei Trauzeugen und die Braut mit ihrer Brautjungfer oder Brautjungfern gehen in verschiedene Häuser und sagen die folgenden Wörter: „Die Eltern von dem Bräutigam (der Braut) bitten Sie – sagen die Freunde – und ich bitte Sie auch (sagt der Bräutigam / die Braut), seien Sie so nett und kommen zu unserer Hochzeit“. Die Musiker begleiten die Einladung-Wanderungen von beiden Gruppen. Man kann auch die Pistolenschüsse hören. Wenn alle Gäste schon kamen, dann stellen die Wirte die Tannenbäume an den Tischen. Sie dekorieren diese mit der bunten Wolle. Letztendlich beginnen die feierlichen Ereignisse hier. Es wird die ganze Nacht getanzt und gesungen. Vor der Morgendämmerung vorbereitet man einen Kranz für die Braut. Er besteht aus Immergrün und geschmückt mit goldenen Pailletten und Münzen. Außerdem befestigt man auch den Knoblauch, um sich gegen die böse Zauberei zu versichern.  Es wird während dieses Ritus die besonderen Liedern gesungen. Für alle anderen Riten der Hochzeit gibt es keine speziellen Lieder. Jeder sinkt, was er will. Sobald der Kranz fertig ist, zieht dann die Braut ihn an und man segnet sie. Die Nagel, die bei der Fertigung des Kranzes genutzt wird, bleibt zwischen den Blättern stecken. Später gehen die Braut und ihre Brautjungfern  drei Mal den Tisch herum, die Braut steht auf den Knien vor ihren Eltern, um den zu bedanken und ihre Segen zu erhalten. Das gleiche macht der Bräutigam bei seinen Eltern zu Hause. Man macht für ihn auch einen Kranz und befestigt an seinen Hut. Außer diesen Kränzen, halten die Braut und der Bräutigam in der linker Hand die harten getrockneten Käseringe (Kolach). Der Kopf der Braut ist von Stirn bis Kinn mit einem Tuch bedeckt. Auf ihren Schultern hat sie auch 1 oder 2 Tücher. Oberhalb der feierlichen Bekleidung zieht das Brautpaar die langen Umhänge (Manta, Guglja) an. Für die einigen Gegenden ist typisch, dass die Braut den  richtigen Rock trägt (anstatt Sapaska – die traditionelle weibliche Kleidung aus Wolle für die untere Hälfte des Körpers, es sieht wie eine Schürze aus). Ihr Rock muss aus den blauen Walkstoffen sein, der am unteren Rand mit Vergoldung verziert. Oberhalb des Rocks zieht sie noch eine Sapaska. Alle Gäste sind festlich angekleidet, die Trauzeugen sind mit den Blumen geschmückt.
Die Traditionen der huzulischen Hochzeit

Die kirchliche Trauung findet in einigen gewissen Umgebungen nur am Donnerstag oder am Sonntag statt, weil man überzeugt ist, dass nur diese Tage das Glück bringen können, besonders vormittags. In der vereinbarten Zeit verlassen die Braut und der Bräutigam ihre Vaterhäuser. Sie reiten auf den Pferden zur Kirche. Ihre Gefolge begleitet sie. Bevor sie die Vaterhäuser verließen, bestreuen ihre Eltern sie der Weizen. Zu den beiden Gefolgen gehören auch die Taufpaten, die durch die Eltern von den Brautleuten ausgewählt wurden. Die Trauzeugen begleiten den Bräutigam und die Brautjungfern begleiten die Braut. Man trägt die Tannenbäume vor dem Traupaar und vor den Gästen. Sie sind mit den bunten Wollen dekoriert. Die beiden Gruppen treffen sich vor der Kirche. Da finden sich der Austausch von Ringen und das offizielle Verlöbnis statt, direkt danach folgt die kirchliche Trauung.  Sobald die Ehegatten  die Kirche verließen, der Ehemann macht drei Mal das Zeichen – er streicht mit der Peitsche seine Ehefrau. Das bedeutet, dass er ihr Wirt ist. Die Ehegatten setzen sich auf den Pferden, alle anderen gehen zu Fuß in die Richtung des Hauses der jungen Ehefrau. Man schießt aus den Pistolen. Der junge Ehemann bleibt mit seinen Gefolgen zurück. Die junge Ehefrau und ihre Gefolge beeilen sich. Sie steigt von dem Pferd ab und nimmt den Sattel mit. Ihre Mutter trifft sie und gibt ihren Segen. Dann gehen alle ins Gästezimmer. Später gehen die Braut und ihre Brautjungfern  drei Mal den Tisch herum. Letztendlich setzt sie sich auf den ihr zugewiesenen ehrenvollen Platz. Sie versteckt so viele Finger unter ihr, so viele Jahre möchte sie noch ohne Kinder bleiben. Der Trauzeuge kommt zu ihr, dreht vor ihrem Gesicht das Brot, zieht es vor Sonne und fragt die junge Ehefrau: „Was siehst du?“. Sie antwortet: “Ich sehe die wunderschöne Welt“, aber bei dem Herrgott ist besser“.

In der Zwischenzeit kommt der Ehemann mit seinen Begleitern auf dem Hof. Er schickt seiner Ehefrau den Käsering, den er während der kirchlichen Trauung dabei hatte. Sie schickt ihm ihren Käsering. Bei dieser Gelegenheit schicken sie manchmal auch die Schüssel voller Maiskörner. Die Mutter des Mädchens geht auf ihren Hof hinaus, dann geht sie drei Mal ihren Schwiegersohn herum und bestreut ihn der Weizen. Sie beschmiert dem Honig seine Lippen. Der Trauzeuge kommt mit dem Brot, dreht es und stellt die gleiche Frage, die er vor kurzem schon gestellt hatte. Der junge Ehemann steigt von dem Pferd ab, nimmt  den Sattel mit und geht ins Haus. Die Eltern des Mädchens binden seinen jungen Begleitern die bunten Tücher auf die Schultern nach unten, bevor ihren Schwiegersohn ins Haus eintritt. Im Gästezimmer sieht der junge Ehemann, dass sein Platz von dem Bruder der Braut oder von dem Verwandten schon besetzt ist. Dann beginnt der Handel um die Braut. „Wie viel Geld würdest du für diesen Platzt verlangen?“ – sagt der Ehemann.
Die Traditionen der huzulischen Hochzeit

„Drei Hundert Gulden“, – antwortet auf gut Glück der Bruder der Braut. „Das ist zu viel“, – sagt der Ehemann entgegen und die Verhandlungen gehen weiter bis der Ehemann seine Ehefrau und den Platz neben ihr letztendlich kauft. Er kann bezahlen entweder mit wenig Geld oder mit einer kleinen Axt. Er muss seinen Gegner mit der Peitsche zu der Tür treiben. Die Braut bekommt wieder 3 leichte Schläge. Ohne Geschenk für den Verwandten der Braut, könnte er dem Ehemann absagen. Die Geschenke von dem Ehemann für seine Frau und die Schwiegermutter sind freiwillig. Dieses Geschenk beinhaltet die Schuhe und Tücher oder ähnliches. Der Ehemann bekommt nie die Geschenke von seiner Ehefrau und ihrer Familie. Die jungen Ehegatten kriegen viele Präsente (Bekleidung und Vieh) von den Taufpaten. Die Gäste bringen die Kolatschen, das Obst oder die Tücher für die Braut mit oder sie schenken das Geld.

Während des feierlichen Mittagessens, das endlich beginnt, haltet ein kleines Mädchen hinter den Rücken der Ehegatten brennende Kerze. Diese Kerze heißt Switäuka – das bedeutet – der Lichtträger und das Mädchen bekommt für ihren Dienst ein Tuch und Kolatsche. Nach der fröhlichen Feier macht der Ehemann  das Zeichen, das ihre Abfahrt bedeutet. Die Ehegatten und ihre Begleiter reiten auf den Pferden gemeinsam zum Vaterhaus des Jungen. Die Eltern des Ehemanns bestreuten sie den Weizen, alle gehen ins Haus und feiern weit über die Mitternacht. Danach begleiten die Brautjungfern und die Trauzeugen sie zu dem Schlafzimmer. Eine von den Brautjungfern hilft der jungen Ehefrau und später auch ihrem Ehemann die Schuhe ausziehen und alle gehen raus. Am nächsten Morgen wacht die Schwiegermutter ihre Schwiegertochter auf und sobald sie sich anzieht, bedeckt die Schwiegermutter den Kopf von ihrer Schwiegertochter mit einem Tuch. Das bedeutet, dass sie schon keine Jungfrau ist, sondern eine Frau. Die Ehe bleibt gültig auch wenn der huzulische Ehemann feststellt, dass seine Ehefrau keine Jungfrau war. Am dritten Tag feiert man Propij (der Tag des Katers). Nur die Eltern der jungen Ehefrau besuchen die Ehegatten. Es ist wichtig, es sollte keinen Mangel an Getränken sein.
Die Traditionen der huzulischen Hochzeit

Am achten Tag nach der Hochzeit findet „Widwod“ statt – man bringt das junge Ehepaar in die Kirche um sie ihre Mitgift bekommen zu können. Die Ehegatten besuchen die Eltern der Ehefrau und holen ihre Mitgift ab. In einigen Gegenden findet die Abgabe der Mitgift am nächsten Tag nach dem Tag des Katers statt – also, nach dem vierten Tag der Hochzeit. Man muss darauf hinweisen, dass die Abgabe der Geschenken von den Trauzeugen nicht am Hochzeitstag stattfindet, sondern später (genau wie die Geschenke von den Taufpaten). Die jungen Ehegatten geben den Taufpaten vier Kalatschen und erhalten im Gegenzug die Geschenke. Allerdings nennt man diesen Tag „Kolatschyny“ (von dem Wort – Kalatsch).

Die Einstellung den Tannenbäumen war das Zeichen des Beginns der Hochzeit und wenn man sie aufräumen würde, dann bedeutet es das Ende der Hochzeitsfeier. Man muss darauf hinweisen, dass die Käseringe, die das Hochzeitspaar während der kirchlichen Trauung hatte, bleiben bei diesem Ehepaar jahrelang als Erinnerung an dieses Ereignis liegen. Schließlich muss man beachten, dass die alten Junggesellen zwischen den Huzulen keine Seltenheit ist. Sie haben ordentliche Haushalte und sie beauftragen die angestellten Wirtinnen, die um sie kümmern müssen. Sie führen vollständig alle Aufgaben der Ehefrau aus. Es gibt auch alten Jungfrauen zwischen den Huzulen. Diese Personen wohnen in der nicht registrierten Ehe und schwören ihrem Mann mit Salz und zwei brennenden Kerzen treu und ergeben zu sein.

Die Heiratsvermittlung

Die Heiratsvermittlung passiert normalerweise während der Weihnachtszeit oder der Masleniza, seltener im Frühling. Der Junge, der heiraten will, nimmt 2 Heiratsvermittler von seinen Freunden oder Verwandten mit und sie gehen am Abend zu dem gewählten Mädchen zu ihr nach Hause. „Guten Abend!“ – begrüßen den Gästen die Wirte des Hauses. – „Der Herrgott ist zu diesem Haus gekommen und wir sind mit Ihm; Haben Sie das Mädchen im heiratsfähigen Alter?“. Wenn der Vater des Mädchens „Ja“ sagt, dann sagen die Gäste: „Wir sind gekommen, um diese Kinder mit der göttlichen Hilfe verbinden“. Dann der Junge stellt auf den Tisch eine volle Flasche von Horilka (ukrainischer spezifischer Schnaps), gießt ein volles Tscharka (kleines Glas) von diesem Schnaps und trinkt auf die Gesundheit von dem Mädchen. Falls sie noch ein Tscharka mit Horilka nehmen, dann bedeutet es, dass diese Heiratsvermittlung erfolgreich war. Später wird die mit den Küssen des jungen Paar bestätigt. Es ist nicht nötig, dass zuerst das offizielle Verlöbnis stattfindet. Und umgekehrt, falls das Mädchen das Glas nimmt und entleert es nicht oder auf den Tisch stellt, dann bedeutet es, dass die Heiratsvermittlung erfolglos war. Die Heiratsvermittler nehmen ihre Flasche zurück und gehen in ein anderes Haus, um das Glück zu finden.

In manchen Fällen, die Braut und der Bräutigam stammen aus die gleiche Gegend. Über die Mitgift (ukr. Posag – es bedeutet „Wein“, „Veränderungen“) des Mädchens muss man am selben Abend reden. Sie besteht in der Regel aus 2 oder 3 kompletten Bekleidungsstücken, grobe Teppiche aus der Wolle, Wäsche, Kühen und Schafen. Das Mädchen bekommt das Land von ihren Eltern nur wenn sie keine Brüder hat. Normallerweise heiraten die älteren Kinder zuerst, aber es ist manchmal passiert, dass die Eltern die Hochzeit der jüngeren Kinder vor ihren älteren Geschwistern akzeptieren würden. Die Eltern haben Einfluss auf die Entscheidung ihren Kindern.

Der Tag der kirchlichen Trauung wird nur dann endgültig festgelegt, wenn das junge Paar dem Priester eine Prüfung auf Gebete-Kenntnisse sich unterziehen könnte. Der Besuch der Kirche für dieses Ziel nennt man „Otschtenasch“ (das Vaterunser).
Die Hochzeit findet normalerweise im Januar oder im Februar statt, so das zwischen der Heiratsvermittlung und der Heirat nur ein paar Wochen sind. Die Kündigung des Verlöbnisses passiert in diesem Zeitraum sehr selten. Direkt nach der Heiratsvermittlung bereitet man sich auf die baldige Hochzeit vor. Wenn dies geschieht, dass eine Seite die andere Seite in unmoralische Handlungen beschuldigt hatte, dann die beschuldigte Seite die bis zum diesen Zeitpunkt für die Hochzeitvorbereitung der ersten Seite zurückgeben müsste.

Vor der Hochzeit wird es in den Häusern aufgeräumt. Man vorbereitet die großen Mengen an Speisen und Getränke, weil die Anzahl der Gäste meistens ziemlich groß ist und die Hochzeit 3-4 Tage dauert. Die Gäste bringen auch das Essen mit. Vor der kirchlichen Trauung sammeln sich die Gäste, die durch die Braut (Knjagynja) und den Bräutigam (Knjaz) eingeladen sind, in beiden Häusern. Um die Gäste einzuladen, der Bräutigam mit einem oder zwei Trauzeugen und die Braut mit ihrer Brautjungfer oder Brautjungfern gehen in verschiedene Häuser und sagen die folgenden Wörter: „Die Eltern von dem Bräutigam (der Braut) bitten Sie – sagen die Freunde – und ich bitte Sie auch (sagt der Bräutigam / die Braut), seien Sie so nett und kommen zu unserer Hochzeit“. Die Musiker begleiten die Einladung-Wanderungen von beiden Gruppen. Man kann auch die Pistolenschüsse hören. Wenn alle Gäste schon kamen, dann stellen die Wirte die Tannenbäume an den Tischen. Sie dekorieren diese mit der bunten Wolle. Letztendlich beginnen die feierlichen Ereignisse hier. Es wird die ganze Nacht getanzt und gesungen. Vor der Morgendämmerung vorbereitet man einen Kranz für die Braut. Er besteht aus Immergrün und geschmückt mit goldenen Pailletten und Münzen. Außerdem befestigt man auch den Knoblauch, um sich gegen die böse Zauberei zu versichern. Es wird während dieses Ritus die besonderen Liedern gesungen. Für alle anderen Riten der Hochzeit gibt es keine speziellen Lieder. Jeder sinkt, was er will. Sobald der Kranz fertig ist, zieht dann die Braut ihn an und man segnet sie. Die Nagel, die bei der Fertigung des Kranzes genutzt wird, bleibt zwischen den Blättern stecken. Später gehen die Braut und ihre Brautjungfern drei Mal den Tisch herum, die Braut steht auf den Knien vor ihren Eltern, um den zu bedanken und ihre Segen zu erhalten. Das gleiche macht der Bräutigam bei seinen Eltern zu Hause. Man macht für ihn auch einen Kranz und befestigt an seinen Hut. Außer diesen Kränzen, halten die Braut und der Bräutigam in der linker Hand die harten getrockneten Käseringe (Kolach). Der Kopf der Braut ist von Stirn bis Kinn mit einem Tuch bedeckt. Auf ihren Schultern hat sie auch 1 oder 2 Tücher. Oberhalb der feierlichen Bekleidung zieht das Brautpaar die langen Umhänge (Manta, Guglja) an. Für die einigen Gegenden ist typisch, dass die Braut den richtigen Rock trägt (anstatt Sapaska – die traditionelle weibliche Kleidung aus Wolle für die untere Hälfte des Körpers, es sieht wie eine Schürze aus). Ihr Rock muss aus den blauen Walkstoffen sein, der am unteren Rand mit Vergoldung verziert. Oberhalb des Rocks zieht sie noch eine Sapaska. Alle Gäste sind festlich angekleidet, die Trauzeugen sind mit den Blumen geschmückt.

Die kirchliche Trauung findet in einigen gewissen Umgebungen nur am Donnerstag oder am Sonntag statt, weil man überzeugt ist, dass nur diese Tage das Glück bringen können, besonders vormittags. In der vereinbarten Zeit verlassen die Braut und der Bräutigam ihre Vaterhäuser. Sie reiten auf den Pferden zur Kirche. Ihre Gefolge begleitet sie. Bevor sie die Vaterhäuser verließen, bestreuen ihre Eltern sie der Weizen. Zu den beiden Gefolgen gehören auch die Taufpaten, die durch die Eltern von den Brautleuten ausgewählt wurden. Die Trauzeugen begleiten den Bräutigam und die Brautjungfern begleiten die Braut. Man trägt die Tannenbäume vor dem Traupaar und vor den Gästen. Sie sind mit den bunten Wollen dekoriert. Die beiden Gruppen treffen sich vor der Kirche. Da finden sich der Austausch von Ringen und das offizielle Verlöbnis statt, direkt danach folgt die kirchliche Trauung. Sobald die Ehegatten die Kirche verließen, der Ehemann macht drei Mal das Zeichen – er streicht mit der Peitsche seine Ehefrau. Das bedeutet, dass er ihr Wirt ist. Die Ehegatten setzen sich auf den Pferden, alle anderen gehen zu Fuß in die Richtung des Hauses der jungen Ehefrau. Man schießt aus den Pistolen. Der junge Ehemann bleibt mit seinen Gefolgen zurück. Die junge Ehefrau und ihre Gefolge beeilen sich. Sie steigt von dem Pferd ab und nimmt den Sattel mit. Ihre Mutter trifft sie und gibt ihren Segen. Dann gehen alle ins Gästezimmer. Später gehen die Braut und ihre Brautjungfern drei Mal den Tisch herum. Letztendlich setzt sie sich auf den ihr zugewiesenen ehrenvollen Platz. Sie versteckt so viele Finger unter ihr, so viele Jahre möchte sie noch ohne Kinder bleiben. Der Trauzeuge kommt zu ihr, dreht vor ihrem Gesicht das Brot, zieht es vor Sonne und fragt die junge Ehefrau: „Was siehst du?“. Sie antwortet: “Ich sehe die wunderschöne Welt“, aber bei dem Herrgott ist besser“.

In der Zwischenzeit kommt der Ehemann mit seinen Begleitern auf dem Hof. Er schickt seiner Ehefrau den Käsering, den er während der kirchlichen Trauung dabei hatte. Sie schickt ihm ihren Käsering. Bei dieser Gelegenheit schicken sie manchmal auch die Schüssel voller Maiskörner. Die Mutter des Mädchens geht auf ihren Hof hinaus, dann geht sie drei Mal ihren Schwiegersohn herum und bestreut ihn der Weizen. Sie beschmiert dem Honig seine Lippen. Der Trauzeuge kommt mit dem Brot, dreht es und stellt die gleiche Frage, die er vor kurzem schon gestellt hatte. Der junge Ehemann steigt von dem Pferd ab, nimmt den Sattel mit und geht ins Haus. Die Eltern des Mädchens binden seinen jungen Begleitern die bunten Tücher auf die Schultern nach unten, bevor ihren Schwiegersohn ins Haus eintritt. Im Gästezimmer sieht der junge Ehemann, dass sein Platz von dem Bruder der Braut oder von dem Verwandten schon besetzt ist. Dann beginnt der Handel um die Braut. „Wie viel Geld würdest du für diesen Platzt verlangen?“ – sagt der Ehemann.

„Drei Hundert Gulden“, – antwortet auf gut Glück der Bruder der Braut. „Das ist zu viel“, – sagt der Ehemann entgegen und die Verhandlungen gehen weiter bis der Ehemann seine Ehefrau und den Platz neben ihr letztendlich kauft. Er kann bezahlen entweder mit wenig Geld oder mit einer kleinen Axt. Er muss seinen Gegner mit der Peitsche zu der Tür treiben. Die Braut bekommt wieder 3 leichte Schläge. Ohne Geschenk für den Verwandten der Braut, könnte er dem Ehemann absagen. Die Geschenke von dem Ehemann für seine Frau und die Schwiegermutter sind freiwillig. Dieses Geschenk beinhaltet die Schuhe und Tücher oder ähnliches. Der Ehemann bekommt nie die Geschenke von seiner Ehefrau und ihrer Familie. Die jungen Ehegatten kriegen viele Präsente (Bekleidung und Vieh) von den Taufpaten. Die Gäste bringen die Kolatschen, das Obst oder die Tücher für die Braut mit oder sie schenken das Geld.

Während des feierlichen Mittagessens, das endlich beginnt, haltet ein kleines Mädchen hinter den Rücken der Ehegatten brennende Kerze. Diese Kerze heißt Switäuka – das bedeutet – der Lichtträger und das Mädchen bekommt für ihren Dienst ein Tuch und Kolatsche. Nach der fröhlichen Feier macht der Ehemann das Zeichen, das ihre Abfahrt bedeutet. Die Ehegatten und ihre Begleiter reiten auf den Pferden gemeinsam zum Vaterhaus des Jungen. Die Eltern des Ehemanns bestreuten sie den Weizen, alle gehen ins Haus und feiern weit über die Mitternacht. Danach begleiten die Brautjungfern und die Trauzeugen sie zu dem Schlafzimmer. Eine von den Brautjungfern hilft der jungen Ehefrau und später auch ihrem Ehemann die Schuhe ausziehen und alle gehen raus. Am nächsten Morgen wacht die Schwiegermutter ihre Schwiegertochter auf und sobald sie sich anzieht, bedeckt die Schwiegermutter den Kopf von ihrer Schwiegertochter mit einem Tuch. Das bedeutet, dass sie schon keine Jungfrau ist, sondern eine Frau. Die Ehe bleibt gültig auch wenn der huzulische Ehemann feststellt, dass seine Ehefrau keine Jungfrau war. Am dritten Tag feiert man Propij (der Tag des Katers). Nur die Eltern der jungen Ehefrau besuchen die Ehegatten. Es ist wichtig, es sollte keinen Mangel an Getränken sein.

Am achten Tag nach der Hochzeit findet „Widwod“ statt – man bringt das junge Ehepaar in die Kirche um sie ihre Mitgift bekommen zu können. Die Ehegatten besuchen die Eltern der Ehefrau und holen ihre Mitgift ab. In einigen Gegenden findet die Abgabe der Mitgift am nächsten Tag nach dem Tag des Katers statt – also, nach dem vierten Tag der Hochzeit. Man muss darauf hinweisen, dass die Abgabe der Geschenken von den Trauzeugen nicht am Hochzeitstag stattfindet, sondern später (genau wie die Geschenke von den Taufpaten). Die jungen Ehegatten geben den Taufpaten vier Kalatschen und erhalten im Gegenzug die Geschenke. Allerdings nennt man diesen Tag „Kolatschyny“ (von dem Wort – Kalatsch).

Die Einstellung den Tannenbäumen war das Zeichen des Beginns der Hochzeit und wenn man sie aufräumen würde, dann bedeutet es das Ende der Hochzeitsfeier. Man muss darauf hinweisen, dass die Käseringe, die das Hochzeitspaar während der kirchlichen Trauung hatte, bleiben bei diesem Ehepaar jahrelang als Erinnerung an dieses Ereignis liegen. Schließlich muss man beachten, dass die alten Junggesellen zwischen den Huzulen keine Seltenheit ist. Sie haben ordentliche Haushalte und sie beauftragen die angestellten Wirtinnen, die um sie kümmern müssen. Sie führen vollständig alle Aufgaben der Ehefrau aus. Es gibt auch alten Jungfrauen zwischen den Huzulen. Diese Personen wohnen in der nicht registrierten Ehe und schwören ihrem Mann mit Salz und zwei brennenden Kerzen treu und ergeben zu sein.