Die karpatische Schmalspurbahn

In der Entwicklung der Forst- und Holzwirtschaft in Wygoda spielte die Eisenbahn, die man in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Lemberg bis Stanislaw aufbaute, eine wichtige Rolle. Seit dieser Zeit konnte man karpatische Rohhölzer und Bauhölzer nach Europa exportieren, was Baron Popper und die anderen Kapitalisten ausnutzten. Die Zulieferung der Rohstoffe von Wygoda bis Eisenbahn in Dolyna war mit den Pferden unvorteilhaft. Diese Probleme löste man im Jahr 1883 mit der Einrichtung der Eisenbahn bis Wygoda. Seit dem entwickelte sich die Industrie rasch: man baute die neuen Fabriken, die Anzahl der verkauften Waren stieg.

Man musste noch ein Probleme lösen – die Zulieferung der Rohhölzer von dem Holzeinschlag bis Wygoda. Man flößte die Scheithölzer auf den Flüssen Switscha und Mizunka, das zu den einigen Unannehmlichkeiten führte. Die einheimischen Bauer beschwerten sich: wegen der unvollkommenen Flößerei entstand die Staus auf den Flüssen und das Flusswasser überschwemmte die Felder in den Dörfern Weldizha, Pazykowa, Mizunja. Wegen der zahlreichen Beschwerden von den Bauern verbot die örtliche Administration die Flößerei. Dann entstand der dringende Bedarf an den neuen alternativen Wegen für die Transportierung der Rohhölzer für ihre weitere Bewirtschaftung in Wygoda. Zuerst baute man die Schmalspurbahnen (sogenannte „Konky“ von dem Word „Pferd“) in den Bergen, auf diesen Strecken transportierte man die Rohhölzer mit den Pferden. Es gibt die Information, dass man noch im Jahr 1890 von der holzverarbeitenden Fabrik in Wygoda bis kleinem Sägewerk in Staryj Mizun und bis Flößereistation auf dem Fluss Mizunka die 3-Kilometer schmale Strecke auf den zwei großen Brücken über die Flüsse Switscha und Mizunka gebaut.

Die interessante Information über die Schmalspurbahn von Wygoda kann man im Buch „Die Schmalspurbahnen der Ostgalizien“ von Österreicher Wolfram Wendelin lesen. Er erforscht schon seit vielen Jahren die Schmalspurbahnen in Österreich, Galizien und Bukowina und veröffentlichte zwei Bücher auf Deutsch, in denen er alle Schmalspurbahnen der Westukraine beschrieb und mit den Fotos veranschaulichte. Jetzt vorbereitet er ein einzelnes Buch über die Schmalspurbahn von Wygoda. Im Jahr 2004 war er dem Guide auf dem touristischen Weg von Wygoda – Mizun – Dubowyj Kut – Slobidskyj Meldunok – bis zum Fuß des Berges Magura für die touristische Gruppe aus Deutschland, Großbritannien und Polen.

Nach seinen Daten, der Bau der 21-Kilometer-Schmalspurbahnstrecke von Wygoda bis Ljudwykiwka begann man im Zeitraum von 1913 bis 1914. Die Baukosten betrugen 600 Tausend Kronen. Auf dieser Strecke sollte man die große Anzahl der Brücken mit der komplizierten Konstruktion aufbauen. In den Zeiten des Ersten Weltkriegs hörte man mit dem Bau auf und nur im Jahr 1920 beendete man den Bau der Strecke bis Ljudwykiwka. Im Jahr 1936 fertigte man die Endstationen „Switscha“ und „Beskyd“ auf dieser Strecke an.

Im Jahr 1938 wurde der Fahrplan für diese Strecke veröffentlicht. Der Zug von Wygoda fuhr um 8 Uhr 45 Min. ab und kam zu der Endstation „Switscha“ um 10 Uhr. 30 Min an. Zurück fuhr der Zug um 16 Uhr 30 Min. ab und kam nach Wygoda um 18.00 Uhr an. Die Züge fuhren nur an Werktagen.

Nach dem Ersten Weltkrieg hatte die Leitung der Firma „Silwinija“ die Idee über den Bau der Normalspurbahn von Wygoda durch das Tal des Flusses Mizunka bis Wyschkiw und weiter durch den Gebirgspass Torunskyj bis Chust. Man kann nur vorstellen, wie schön wäre es hier in dieser Ecke der Karpaten, wenn man diese Idee realisieren könnte. Wyschkiw könnte höchstwahrscheinlich einem berühmten Kurort in Bergen sein und Wygoda könnte einer großen Stadt sein. Leider blieb es nur Idee, die nie realisiert wurde, weil Polen kein Geld für diesen Bau hatte.

Am 19. Februar 1918 begann man die Projektierung der Schmalspurbahn von Wygoda und weiter gegen die Strömung des Flusses Mizunka. Das Projektbüro „Valter und Dattner“ befand sich in Krakau. Für die Strecke um Rohhölzer zu transportieren plante man die zahlreichen Vorrichtungen, weil hier der Bau des Industriezentrums und der holzverarbeitenden Fabrik vorausgeplant wurde. Der Bau dieser Bahnstrecke wurde im Jahr 1920 beendet. In den nächsten Jahren baute man diese Strecke bis den Flurnamen „Bukowez“ und die seitlichen Strecke bis die Flurnamen „Glybokyj“ und „Jalowyj“ und in die anderen Richtungen. Also bis 1939 wurden die Schmalspurbahnstrecken von Wygoda bis Meldunok Solowtynskyj auf dem Fluss Mizunka und bis Meldunok Beskydskyj auf dem Fluss Switscha aufgebaut. Die gesamte Länge betrug 65 Kilometer.

In dem bestimmten Zeitraum war die Schmalspurbahn dem einzigen Weg für die Zulieferung der Rohhölzer auf Lager in Wygoda. Nach dem Zweiten Weltkrieg, wenn man über 700 Tausend Kubikmeter Rohholz jährlich abholzte und die karpatischen Wälder sehr abgeholzt wurden, baute man dringend von den Hauptholzeinschlägen in die verschiedenen Richtungen bis zu den schwer erreichbaren Flurnamen die neuen Schmalspurbahnstrecken. Am Anfang der 1960er Jahre betrug die Gesamtlänge der Schmalspurbahnstrecken 170 Kilometer, also sie stieg im drei Mal. Die Haupttransportmittel waren die Diesellokomotiven Typ GR und die Kupplungen von der Firma „Weimer“.

Wenn das Volumen der exportierten Rohhölzer sank und das Straßenverkehrssystem entwickelte sich, dann war ein Teil von den Schmalspurbahnstrecken nicht mehr im Betrieb und man schloss sie. In dieser Zeit wurden die Dampflokomotiven mit den Diesellokomotiven Typ TU-2 und TU-4 abgelöst.

An Anfang der 1990er Jahre betrug die Gesamtlange der Schmalspurbahn von Wygoda 135 Kilometer. Ihr technischer Zustand war unbefriedigend und die Leitung der holzverarbeitenden Fabrik entschied sich schrittweise die Schmalspurbahn schließen. Die Schmalspurbahn hatte wegen der zwei Hochwasser im Jahr 1998, die sie fast komplett zerstörte, die großen finanziellen Verluste zu erledigen.

Um die Schmalspurbahnstrecken wiederherzustellen, musste man 34 Eisenbahnbrücken und 140 Meter von Stützmauern aufbauen, mehr als 35 Tausend Schwellen ersetzten und die Brücke in Wygoda rekonstruieren u. ä.

Im Jahr 2000 wurde dem neuen Besitzer der Schmalspurbahn die GmbH „Die Holzverarbeitete Fabrik Wygoda“, die jetzt die Unterabteilung von der GmbH „Uniplyt“ ist.

Der Exkurs:

Man sagt, eines Jahres fuhren die neuen Besitzer mit der Eisenbahn-Draisine auf der Schmalspurbahn und waren von der wunderschönen Aussicht den Bergen von Wygoda sehr begeistert. Sie verstand, dass solche Schönheit nur für den industriellen Zielen zu nutzen, wäre sehr Schade. Auf solche Weise begann das neue Etappe für die Schmalspurbahn, die den schönen Namen „Karpatische Straßenbahn“ bekam. Jetzt jeder, der Lust hat, hat die Möglichkeit von dem Alltagsleben in einem von den restaurierten Eisenbahnwaggons zu verstecken und bequem auf einer offenen Plattform die frische Bergluft zu genießen.

Heutzutage ist die Schmalspurbahn in Wygoda eine von den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in dem Karpatenvorland. In drei Jahren besuchten diese Sehenswürdigkeit mehr als 5000 Touristen von der ganzen Ukraine und aus dem Ausland.