Karpatisches Dorf Dora

Das heutige Dorf Dora ist ein Teil der Stadt Jaremtsche. Es liegt auf der Höhe von 500 Metern über dem Meeresspiegel. Das Dorf liegt im Tal des Flusses Prut und an den Berghängen der ukrainischen Karpaten. Im Osten wird es mit dem Berg Malewo, im Süden mit dem Berg Makowyzja, im Westen mit dem Berg Synjatschka umgegrenzt. Das Dorf gehört zur Region mit der kontinentaleuropäischen Klima mit der übermäßigen und ausreichenden Feuchtigkeit, dem instabilen Frühling, dem nicht heißen Sommer, dem warmen Herbst, dem milden Winter. Dora zieht viele Touristen mit seiner Schönheit, reiner Bergluft, originalen Hügeln, klarem Wasser aus Gebirgsbächen an.

Entstehung des Namens Dora

Bis vor kurzem dachte man, dass der Name des Dorfes Dora von dem Namen der Jüdin Dora Chajkina, die in der Stadt das Gasthaus eröffnete, stammte. Von hier stammten auch die Namen „zu Dora“, „von Dora.“ Aber es gab noch eine andere Interpretation des Dorfnamens. „Dora“ nennte man ein geweihtes Brot. Der Forscher von Huzulschtschyna Professor Volodymyr Schuchevytsch identifizierte „Dora“ mit dem Osternbrot. In Dora war eine der ältesten Kirchen, wohin Bergbewohner, natürlich, jeden Sonntag und an Feiertagen kamen, und auf Ostern Brot-Dora-Osternbrot brachten.

Ein anderer Forscher von Huzulschtschyna B. Ljaschtschuk brachte die Version vor, dass der Name Dora von dem Begriff „roden“ (ukr.doruwaty) stammte.

Regionaler Archäologe M. M. Klaptschuk gab eine neue wissenschaftliche Interpretation: das Wort „Dora“ hatte den Turkursprung und in der ukrainischen Übersetzung bedeutete „Tür“, so, war Dora eine Tür in Karpaten, die mit dem Fluss Prut zwischen zwei hohen Bergen, von links –Makowyzja und von rechts – Schwarzberg gehackt wurde.

Die erste schriftliche Erwähnung von Dora wurde im Jahre 1618 fixiert.

Bevölkerung

Im Jahre 1781 gab es in Dora 68 Häuser (71 Familien) und 351 Personen. 5% der Bevölkerung lebten in provisorischen Gebäuden (Hütte, Kolyba). Im Jahre 1787 gehörte ein Großteil der Flächen in Dora den Magnaten (87%), Bauern besaßen nur 39,4 Morgen des Bodens aber begannen sich mit der Landwirtschaft zu beschäftigen.

Im Jahre 1847 zwischen Deljatyn und Dora wurde in Dokumenten ein Gießereiunternehmen berührt, wo Eisen von lokalem Sumpferz auf Kohle geschmolzen wurde. 1857 gab es in Dora 248 Morgen des Landes. Im Jahre 1848 wurden die Bauern von der Leibeigenschaft befreit und wurden gleichberechtigte Bürger von Österreich-Ungarn.

Nach der Bevölkerungszählung ab 31.12.1880 hatte Dora zusammen mit Jaremtsche 341 Häuser, 1628 Einwohner, von denen – 1553 Griechisch-Katholiken, 1 Katholik, 74 Juden. Es gab hier auch 502 Einheiten des Hornviehs, 22 Pferde, 1030 Schafen, 8 Ziegen, 204 Schweinen.

Ab 31.12.1890 hatte Dora zusammen mit Jaremtsche 365 Häuser, 1945 Einwohner, von denen – 1783 Griechisch-Katholiken, 29 Katholik, 133 Juden. Es gab hier auch 780 Einheiten des Hornviehs, 97 Pferde, 1287 Schafen, 24 Ziegen, 310 Schweinen.

Im Jahr 1899 lebten in Dora 1992 Personen, hier war eine Schule, die nur 1 Klasse hatte; aus 133 schulverpflichteten Menschen lernten nur 43 Personen. Dora entwickelte sich als Vorstadt.

Mönche Studiten in Dora

Eine neue Seite in der Geschichte von Dora öffneten die Mönche Studiten, die im August 1935 mit dem Segen des Metropoliten Andrej und Igumen Klymentij Scheptyzkij und mit Zustimmung des Bischofs Hryhorij Chomyschyn hierher zum ständigen Aufenthalt kamen.

In dieser Zeit wohnten in Doriwskij Kloster drei Mönche aus Swjato-Uspenska Lawra nämlich Priestermönch Andrij-Johan Abrahamowytsch und Brüder Petro Tschutschman und Sozonti Telischewskij. Illja und Iwanna Kukurudzy halfen dem Metropoliten Andrej und dem Hochwürden Klymentij Gläubigkeit der Einwohner zu aktivisieren. Sie gaben gern den Mönchen zwei Häuser und ein gutes Stück des Feldes in Dora zu Benutzung ab. Dieses Ehepaar wurde durch Mäzenatentum berühmt. Illja Kukurudz war ein Direktor der „Heimatschule“ in Lwiw. Studiten dachten und denken an ihre Wohltäter. Im Jahre 1936 lebten sieben Mönche im Kloster, das unter Obhut von Heiligem Illja und Heiligem Johann dem Täufer gegeben wurde. Im Frühjahr 1936 wurde in Dora für eine kurze Zeit eine Handwerkschule mit solchen Fachbereichen organisiert: Schneider-, Schumacher-, Tischlerabteilungen. Die Mönche lehrten die jungen Huzulen verschiedene Handwerke kostenlos. Die Handwerkschule war voller Lehrlinge.

Errichtung der Kirche von Heiligem Illja in Dora

Im Frühjahr 1937 als Priestermönch Wartolomej in Dora ein Abt war, wurde der Bau der Klosterkirche begonnen. Der Meister war Iwan Jaworskyj aus dem Dorf Saritschja. Mit dem Beginn der Bauarbeiten war eine geheimnisvolle Geschichte verbunden, die die damaligen Mönche nämlich Bruder Mychajlo, Patrykij und Dionisij miterlebten. Einige Nacht wurde ein leuchtendes an vier Ecken gebundenes Tischtuch im Ort des zukünftigen Kirchebaues vom Himmel niedergebracht und dann hochgezogen. Die Mönche verstanden diese Erscheinung als Zeichen von Gottes Segen für die Errichtung der Kirche. Die Arbeit wurde während des Jahres fortgesetzt und im Sommer 1938 unter der Leitung von einem anderen Meister aus dem Dorf Zhabje – Petro Hryhortschuk abgeschlossen. Die Kirche wurde in Huzulen Stil in Form eines Kreuzes gebaut.

In der Kirche wurde eine untypische ovale Bilderwand eingestellt. Ikonen an der Bilderwand wurden durch Ausbrennen ausgeführt und teilweise mit geschnitztem Flachrelief verziert. Für dieses Projekt der Bilderwand und ihre Anfertigung verdankten die Mönche dem Direktor der örtlichen Schule dem Herren Iwan Swyschtschuk. Die Gläubigen, die in die Kirche kamen um zu beten, schenkten besondere Aufmerksamkeit den Ikonen von Jesus Christus und der Jungfrau Maria (in voller Länge gezeigt).

Über diesen Ikonen befanden sich in Form des Halbkreises Ikonen von 12 wichtigen religiösen Feiertagen und Ikone des Letzten Abendmahls. Über ihnen waren die Ikonen der Apostel und in der Mitte – die Ikone von Christus dem Allmächtigen. Über ihnen wurden die Ikonen der Propheten des Alten Testaments platziert. Die Bilderwand wurde mit dem Kruzifix gekrönt, das von beiden Seiten mit den Ikonen von Heiliger Jungfrau Maria und Heiligem Apostel Johannes umgegeben wurde. Das Kruzifix wurde von den modernen Meistern gefertigt. An beiden Seiten von der Heiligen Pforte waren Ikonen des heiligen Propheten Illja, des Patrons dieser Kirche, und des heiligen Nikolaus des Wundertäters.

Das Kloster in Dora stand immer in tiefer Verbindung mit Swjato-Uspenska Lawra. 1939 erkränkte alter Priestermönch Matej. Sein weiterer Aufenthalt in Dora war unmöglich, und er war nach Uniw übertrugen. Seit 1941 bis 1943 war Priestermönch Marko (Mychajlo Stek) ein Abt in Dora, im Jahre 1944 fuhr er nach Deutschland.

Im Jahre 1943, trotz der Tatsache, dass im Dorf Priestermönche waren, wurde Möhchsdiakon Myron (Mychajlo Derenjuk) ein Abt in Dora. Er gehörte zu den ersten Mönchen Studiten aus Sknyliw. Von 1943 bis 1945 war im Kloster Priestermönch Martyn (Mychajlo Martynjuk).

1946 war griechisch-katholische Kirche verboten. Mönche Studiten wurden gezwungen, im Untergrund zu handeln. In der Klosterkirche war ein Museum des Atheismus. In der Tätigkeit der Untergrundkirche nahmen die Klöster einen besonderen Platz. Sie übernahmen den härtesten Schlag des kommunistischen Regimes. Religionsgemeinschaften verschiedener Gemeinden verstickten sich ohne große Schwierigkeiten tief in den Katakomben. Sogar „allmächtigen“ KGB konnte nichts mit religiösen Personen zu tun. Ein wenig stiller war mönchisches Leben nur dann, wenn Priestermönch Porfyrij inhaftiert wurde. Aber in diesen Momenten unterstützten Priester Myron und Klosterfrauen den leuchten Funken der Beten und verließen diesen heiligen Platz nicht. Gerade in Dora während des totalitären Regimes handelten aktiv zwei Untergrundgruppe von Seminaristen. Gottes Vorsehung wirkte daran, dass die Mächte der Finsternis von den Kräften des Gutes besiegt wurden. Jahr 1990 brachte eine große Erleichterung für die Religion. Langsam begannen Griechisch-Katholiken ihre Kirchen wieder aufzubauen und Gottesdienste durchzuführen. Am 28. Januar 1990 seit Jahrzehnten zelebrierte der Bischof Julijan Woronowskyj in der Kirche von Heiligem Illja die Göttliche Liturgie. In Erinnerung an die Rückkehr der Kirche wurde ein Holzkreuz aufgestellt. Im September 1991 erhielt das Kloster in Dora ein neuer Abt Olexander (Omeljan Prylipa), der aus Ternopil stammte. Alles, was zerstört wurde, wurde restauriert. Aber schwer war es, den Tempel der Seele wieder herzustellen. Das war genau das, woran die meisten Mönche in Karpaten arbeiteten.

Leider am 15. März 2014 wurde die Klosterkirche von Heiligem Illja in Dora verbrannt. Zwei Versionen von Feuer waren zu betrachten: die brennende Kerze und den Brand.

In der Tat, ist Dora, und jetzt Jaremche eine Tür zu den Karpaten und kann noch viele interessante Geschichte und Geheimnisse zu eröffnen.