Ein Tag aus dem Leben des Schäfers in den Karpaten

Die Schäfer sind dieselben Leute, wie wir, die aber nur andere Arbeit, Lebenswerte- und Ansichten haben. Als ich in den Bergen des Rayons Rachiw wanderte, insbesondere den Berg Pip-Iwan Marmoroskyj bestieg, gelang es mir mit den Schäfern zu unterhalten, deren Lebensgeschichten zu hören.

Die Ortschaft, wo von Jahr zu Jahr die Schafe weiden, heißt Polonyna «Lyssytscha» und befindet sich ungefähr auf der Höhe 1400 m über dem Meeresspiegel. Als wir zum Schäferlager kamen, und wollten zu sprechen anfangen, hatten die zuerst kein Wunsch zu unterhalten, heißt es, ihr Städtebürger kommt ein Mal pro Jahr ins Gebirge, und wenn es zu regnen beginnt, flieht sofort in die Stadt, was wisst ihr überhaupt über die Berge? Aber wir haben erzählt, dass wir oft durch die Karpaten wandern.

Danach kam ein interessantes Gespräch in Fluß, die Schäfer kamen von der Alltäglichkeit für einen Moment ab und erzählten über «die Schafzucht, wie es wirklich ist». Zuerst wurden wir gesichert, dass das Schafeweiden nicht so einfache Sache ist, wie jemand meint. Mit dem Lächeln auf dem Gesicht haben sie erzählt, wie ein Mal zu ihnen die Touristen aus Donezk zu Besuch kamen und sagten, dass Schafgewerbe die Arbeit ist, die man genießt und nicht müde wird, nicht wie Kohle aus der Miene zu fördern.

Der Hauptschäfer, oder Watah, wie er noch genannt wird, mit dem traditionellen Namen Iwan hat erklärt: beim Schafeweiden lauert die Gefahr auf jedem Schritt. Das ist das unvorhergesehene Wetter: Regenwetter, Blitz, Hagel, starker Wind; uns hiesiges Relief mit Felsenabstürzen und, natürlich, Wildtiere von den Karpaten. Vor Kurzem haben die Wölfe zwei Schafe aus der Nachbarherde gestohlen. Früher ist es passiert, dass die Bären die Schafe aßen. Wenn der Klumpfuß Fleisch und Blut probiert, sucht er dann immer wieder die Gelegenheit, diesen Geschmack wieder zu erfühlen. So, um Schafe sicher zu weiden, muss man große Erfahrung haben.

Der Arbeitstag bei den Karpatenschäfern beginnt ungefähr um 6 Uhr morgens mit dem Schafemelken. Weiter geht jemand Vieh weiden, die anderen machen Quark aus Milch und bereiten zu. Um die Mittagszeit werden die Schafe auf dem Lager gemolken, und die Schäfer haben die Möglichkeit zu Mittag zu essen. Danach gehen die Tiere wieder auf Polonyna zu weiden, und gegen Abend kommen zurück, die werden wieder gemolken.

Es sei über die treuen Helfer der Schäfer zu erwähnen– die Hunde. Die sind hier von besonderer bukowynska Rasse, zäh, klug und leicht lernen, Befehle auszuführen. Es ist nicht einmal passiert, dass gerade die Hunde die Schafe vom Wolf retteten, die Schäfer warnten, dass in der Nähe „die Grauen“ sind. In der Wirtschaft von Iwan gibt es vier erwachsene Hunde und ein Hündchen.

Allgemein beginnt Schäfersaison in den Karpaten in der Mitte oder am Ende Mai, abhängig vom Wetter. In jedem Dorf Schafe treiben nach Polonyna wird zum Kolorit -Performance, in dem große Aufmerksamkeit Sitten und Bräuchen geschenkt wird, die Weiden sicher und leicht machen. In der Regel geben die hiesigen Einwohner die Schafe den Schäfern für die Saison, wofür die letzten das Geld bekommen, sogenannter Lohn. Und die Schäfer ihrerseits geben die Milchprodukte von Schafen den Viehbesitzern.

Als wir baten, uns ein bisschen Quark zu verkaufen, haben die Schäfer uns abgesagt, denn dieser Quark gehört nicht denen sie können sich nicht über diesen Quark verfügen. Die Saison dauert bis Ende August, wenn das Wetter schön ist, dann bis September. Im Sommer werden die Schafe 3 Mal pro Tag gemolken. Aus Milch werden verschiedene Produkte gemacht: Quark, Schafkäse, Vurda. Gegen Herbst, wenn auf Polonyna schon weniger Gras ist, wird nur zwei Mal oder sogar ein Mal gemolken. In der Herde von Iwan gibt es jetzt 170 Schafe. Er erzählt, dass für die Saison 4–10 Tiere «vermisst werden», entweder vor der Krankheit, oder die Wölfe klauen, oder in die Tiefe stürzen. Gewiss, je erfahrener der Watag ist, desto weniger Schafe „werden vermisst“.

Nahrungsration der Schäfer besteht hauptsächlich aus Brei (unbedingt aus Mais), Nudeln und Suppen, manchmal werden Fleischgerichte zubereitet. Wir haben beobachtet, wie auf Watra Borschtsch und Buchweizen gekocht wurden. Als Letztes gestehen die Schäfer, dass sie sich mit dieser schweren Arbeit nur aus dem Grunde beschäftigen, weil es keine andere Möglichkeit gibt, was zu verdienen. Nur einige arbeiten in diesem Bereich, denn das gefällt ihnen.